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WAS BEDEUTET EIGENTLICH …? PORSCHE DOPPELKUPPLUNGSGETRIEBE. PDK FASZINIERENDE TECHNOLOGIEN, DIE NEUGIERIG MACHEN. ODER DAS INTERESSEWECKEN, WEIL DIE ABKÜRZUNG GELÄUFIG IST, NICHTABER DIE FUNKTION DAHINTER. WIE ETWA BEIM PDK, DEM PORSCHE DOPPELKUPPLUNGSGETRIEBE, DAS SCHNELLER SCHALTET ALS WALTER RÖHRL … Ingenieurskunst. Das ist so ein wunderbar deutsches Wort, das gern verwendet wird, aber nicht immer gerechtfertigt ist. Anders in diesem Fall, denn das PDK ist ein mechanisches Präzisionswunderwerk. Hinzu kommt, dass das automatische Schaltgetriebe, das im Grunde 2 Getriebe ist, aus dem Motorsport kommt, wo es über Jahrzehnte entwickelt, getestet, verworfen, verbessert und schließlich zur Serienreife gebracht wurde. Die Feuertaufe erhielt es 1986 und 1987 im Porsche 962 C, als Derek Bell, Hans-Joachim Stuck und Al Holbert ihre Siege bei den 24 Stunden von Le Mans einfuhren. So gesehen ist jeder Schaltvorgang mit dem PDK heute ein Stück gelebter Motorsport. Doch wie funktioniert es? Prinzipiell ist das ganz einfach: Die Kraftübertragung eines Fahrzeugs sorgt dafür, dass hohe Motorleistung nicht in Schall und Rauch aufgeht. Sondern direkt auf die Straße kommt. Und im Idealfall ohne lange Unterbrechungen der Zugkraft, die beim Schaltvorgang unvermeidlich sind und auf der Renn- strecke wertvolle Zeit kosten. Oder eben nicht, wie das PDK beweist. Das PDK besteht aus 2 in einem gemeinsamen Gehäuse montierten Teil- getrieben. 2 Teilgetriebe erfordern 2 Kupplungen. Die Doppelkupplung verbindet diese beiden Teilgetriebe abwechselnd kraftschlüssig mit dem Motor. Der Kraftfluss des Motors verläuft bei diesem System also immer nur über ein Teilgetriebe und eine Kupplung, während der nächste Gang im zweiten Teilgetriebe bereits eingelegt ist. Beim Gangwechsel wird somit nicht mehr geschaltet, sondern nur noch die eine Kupplung geöffnet und die andere gleichzeitig geschlossen. Die Zugkraftunterbrechung sinkt dadurch auf ein Minimum und Gangwechsel erfolgen in Millisekunden, was nebenbei noch die Effizienz steigert. Den Effekt spüren Sie sofort: Das Fahrgefühl ist noch sportlicher, noch dynamischer, die Agilität weiter gesteigert. Ist doch wunderbar, wenn Ingenieurskunst auch noch Spaß macht. ... Es war vor genau Jahren. Ich war mit dem auf einer der schönsten Küstenstraßen der Welt unterwegs, dem Pacific Coast Highway in Kalifornien. Windig, salzig, erfrischend, die Kurven ein Traum. Wie gerne würde ich in die Vergangenheit reisen, ummeinen Traum noch einmal zu erleben ... FUTUR II. VIRTUAL ROADS BRINGT IHRE LIEBLINGSSTRECKEN NACH HAUSE. 718 Cayman GT4 RS: Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 17,4 · außerorts 9,3 · kombiniert 12,3 (NEFZ); kombiniert 13,2 (WLTP); CO₂-Emissionen in g/km kombiniert: 281 (NEFZ); 299 (WLTP) Daten werden von Virtual Roads anschließend möglichst originalgetreu nachgebildet. Dabei greift die künstliche Intelligenz auf ein breites grafi- sches Repertoire zurück und setzt nicht nur Bäume oder Leitplanken an die richtige Stelle, sondern mimt auch Straßentexturen für ein noch authenti- scheres Fahrerlebnis. Die Besonderheit der Software: Sie digitalisiert bis zu 8 Kilometer lange Strecken innerhalb einer Stunde. Eine Geschwindigkeit, die ein konventioneller Digitalisierungsprozess nicht erreichen kann. Virtual Roads könnte vielfältige Möglichkeiten der Implementierung bieten: Persönliche Lieblingsstrecken ließen sich damit in ein bestehendes Video- spiel wie Assetto Corsa übertragen oder in eine selbstständige Gaming- App exportieren. Denkbar wäre auch eine Verknüpfung mit Virtual-Reality- Brillen, sodass die digitale Fahrt der Realität in fast nichts mehr nachstehen würde. Und falls Sie sich dann auch mal auf unbekanntes Terrain begeben wollten: Die Lieblingsstrecken der weltweiten Porsche Community wären für jeden zugänglich, natürlich auch Ihre. Die virtuelle Zukunft – sie kann kommen. So oder so ähnlich geht es auch Ihnen vielleicht manchmal. Was wäre, wenn Sie die Möglichkeit hätten, diesen Wunsch in die Realität umzusetzen und Ihre Lieblingsstrecke noch einmal zu befahren? Wären Sie dabei? Virtual Roads macht es möglich. Die von Porsche und dem Schweizer Start-up Way Ahead Technologies entwickelte Software ist darauf aus- gerichtet, reale Strecken zu erfassen, sie zu digitalisieren und virtuell befahrbar zu machen – von zu Hause aus. Der Prototyp steht nun, die Marktreife ist in Sichtweite. Was Sie zukünftig für den digitalen Fahrspaß benötigen? Abgesehen von der speziell entwickelten App und einem simulationsfähigen Gerät (dazu nachfolgend mehr) nicht viel mehr als das, was Sie sowieso schon immer bei sich haben: Smartphone, Porsche und ein bisschen Experimentierfreude. Im Grunde müssen Sie nichts weiter tun, als Ihr Smartphone mit einer handelsüblichen Halterung hinter die Windschutzscheibe zu klemmen. Während Ihrer Fahrt läuft die Kamera mit. Für die Strecke charakteristische TECHNOLOGIE 23

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